Hintergrund zur Konferenz

Die Zweite Arktiswissenschaftsministerkonferenz fand vom 25. bis zum 26. Oktober 2018 in Berlin statt. Zu Gast: Vertreterinnen und Vertreter von rund 30 Regierungen, sechs indigenen Völkern und zehn ausgewählten internationalen Organisationen.

Die Arktis – Schlüsselregion für Klimaforschung

Die Arktis ist eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen der Welt. Sowohl die Luft- als auch die Wassertemperaturen steigen deutlich schneller als im globalen Durchschnitt. Die Veränderungen, die wir in der Arktis beobachten, beeinflussen auch das Wetter im unmittelbar benachbarten Europa. Politik und Gesellschaft brauchen weitere wissenschaftliche Erkenntnisse, um den raschen Wandel in der Arktis, die Konsequenzen für ihre Bewohnerinnen und Bewohner und das globale Klimasystem besser zu verstehen. Die Arktisforschung liefert dieses Wissen und spricht Handlungsempfehlungen aus – für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Arktis.

Die arktischen Gemeinschaften sind ganz besonders von der Integrität und dem Funktionieren ihrer Umwelt abhängig. Daher ist es notwendig, sowohl die Anpassungsfähigkeit der arktischen Bevölkerung als auch ihrer belebten Umwelt zu verstehen, um die Risiken zu minimieren, die für sie mit dem Klimawandel einhergehen. Die bereits bestehenden nationalen und internationalen Beobachtungs- und Forschungsanstrengungen sind beeindruckend. Allerdings können diese den Bedarf an Informationen über den rasanten Wandel in der Arktis und die daraus folgenden Konsequenzen für das Ökosystem und die Arktisbewohnerinnen und -bewohner nicht decken.

Washington, D.C. – erste gemeinsame Erklärung zur Arktisforschung

Um die Zusammenarbeit in der Arktiswissenschaft zu verbessern, veranstalteten die Vereinigten Staaten im September 2016 in Washington die Erste Arktiswissenschaftsministerkonferenz (ASM1). Wissenschaftsministerinnen und -minister von 25 Regierungen, der Europäischen Union sowie Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen arktischer indigener Völker kamen zusammen, um über gemeinsame Anstrengungen zur Stärkung der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit in der Arktis zu diskutieren. Die Ergebnisse des Treffens, einschließlich einer gemeinsamen Erklärung der Ministerinnen und Minister, wurden im Bericht „Supporting Arctic Science" veröffentlicht.

Berlin – Verstärkung der Kooperation in der Arktisforschung

Schaubild zur Zweiten Wissenschaftsministerkonferenz zur Arktisforschung
© Bundesministerium für Bildung und Forschung

Aufbauend auf der Ersten Arktiswissenschaftsministerkonferenz (ASM1) veranstalteten die Europäische Kommission, die Republik Finnland und die Bundesrepublik Deutschland vom 25. bis 26. Oktober 2018 in Berlin die Zweite Arktiswissenschafts­ministerkonferenz (ASM2). Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel vereinbarte die internationale Staaten­gemeinschaft, die gemeinsame Forschung in der Arktis zu verstärken. Die Teilnahme indigener Völker, deren Heimat, Lebens- und Wirtschaftsraum die Arktis bildet, am ASM2 war ein zentrales Anliegen aller Konferenzpartner.

Ihr Engagement mündete in einer  gemeinsamen Erklärung (PDF, 9MB, Datei ist nicht barrierefrei).

INTERNATIONALE FÜRSPRECHER DER ARKTISFORSCHUNG

Vertreter von rund 30 Regierungen, sechs indigenen Völkern und zehn ausgewählten internationalen Organisationen wurden eingeladen, Beiträge zu den Schwerpunktthemen der Zweiten Arktiswissenschaftsministerkonferenz zu leisten. Im Vordergrund standen die Fortschritte, die seit der Ersten Arktiswissenschaftsministerkonferenz erzielt wurden. Gleichzeitig besprachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alle neuen Aktivitäten, um die gemeinsame Arktisforschung im Hinblick auf Beobachtungen, Daten und Nutzung von Forschungsinfrastruktur auszubauen.

Teilnehmende Länder

Die verstärkte Kooperation der 26 anwesenden Nationen mündete in einer gemeinsamen Erklärung der teilnehmenden Ministerinnen und Minister der Länder: Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Faröer-Inseln, Finnland, Frankreich, Grönland, Großbritannien, Island, Italien, Japan, Kanada, Korea, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Russische Föderation, Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Vereinigten Staaten von Amerika sowie der Europäischen Kommission.

Indigene Bevölkerungsgruppen

Folgende Organisationen vertraten die indigenen Bewohnerinnen und Bewohner der Arktis: Aleut International Association, Arctic Athabaskan Council, Gwich’in Council International, Inuit Circumpolar Council, Russian Association of Indigenous Peoples of the North und Saami Council.

Internationale Organisationen

Weiterhin nahmen Vertreterinnen und Vertreter folgender internationaler Organisationen teil: Association of Polar Early Career Scientists, Group on Earth Observations, International Arctic Science Committee, International Arctic Social Sciences Association, Sustaining Arctic Observing Networks, International Council for the Exploration of the Sea, University of the Arctic, UN Environment und World Meteorological Organization.

TRAILER ZUR KONFERENZ

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: Video : 20MB